Chronik der Frankfurter Fastnacht

  

 

Der Beginn der Frankfurter Fassenacht liegt nachweislich im frühen
14. Jahrhundert. Hintergrund war der Kampf des Menschen mit den Vertretern (Dämonen und bösen Geistern) des Winters.

Obwohl verboten, zogen an Fassenacht Vermummte mit einem "Strohmann", der den Winter symbolisierte, durch die Stadt zum Main, wo sie ihn "ertränkten".

Die ersten Umzüge, von Handwerksgesellen organisiert, fanden im
16. Jahrhundert statt.

Anläßlich der Einweihung der ersten Gemeindepumpe (im Dialekt „Gemaa-Bumb") fand 1839 im damaligen Kurmainzischen Heddernheim die erste Straßenfastnacht statt und ist damit die älteste in ganz Hessen.

Der "Klaa Pariser Fastnachtszug" gehört auch heute noch zu den Highlights der Frankfurter Fassenacht.

Der weit über Frankfurts Grenzen hinaus bekannte Mundartdichter Friedrich Stoltze war 1858 Mitbegründer der Frankfurter Carneval-Gesellschaft "Die Bittern".

Am Fastnachtsonntag 1860 veranstalteten "Die Bittern" ihre erste sog. Kappenfahrt (Fastnachtszug).

Der Zug startet am Bockenheimer Tor und ging über die Bockenheimer Gasse, den Steinweg, die Zeil, die Fahrgasse über die Alte Brücke nach Sachsenhausen bis zum Oberforsthaus.

Friedrich Stoltze brachte 1852 mit der „Frankfurter Krebbel- und Warme-Brödercher-Zeitung" auch die erste Fastnachtszeitung heraus.

Der Name geht auf die bis heute gebräuchliche Tradition zur Fassenacht Krebbel (Berliner) und „warme Brödercher" (ausgehöhlte und mit warmem Fett gefüllte Brötchen) zu verspeisen, zurück.

Das satirische Blatt fand bei dem närrischen Frankfurter Volk reißenden Absatz, und Stoltze ließ deshalb über 40 weitere „Krebbel-Zeitungen" in loser Reihe bis 1879 folgen.

 

In den Folgejahren gründeten sich in Sachsenhausen und Bornheim weitere Karnevalsvereine.

Das "lustige Dorf" Bornheim wurde dabei zur Keimzelle für die Frankfurter Fastnacht.

Es folgten viele weitere Neugründungen in Frankfurt und Umgebung.

1928 gründete sich ein "Hoher Rat des Frankfurter Fastnachtszuges".

1929 zog der erste Fastnachtszug von Bornheim in die Innenstadt
(100 Zugnummern, 20 Musikkapellen).

Im Dritten Reich löste sich der "Frankfurter Karnevalbund" auf.

1936 wurde der Heddemer Fassenachtszug verboten.

Die Frankfurter Volksfastnacht der Vereine wurde zerschlagen, Karnevalisten verhaftet und eingesperrt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erteilten die Amerikaner schon Ende 1945 eine Pauschallizenz für alle Fastnachtsvereine.

Aber erst 1949 feierte die Straßenfastnacht ein Comeback. Zeil, Hauptwache und Römerberg wurden zu Zentren des Narrentreibens.

1953 stellte der "Große Rat", nach einer 24jährigen Zwangspause, den ersten großen Nachkriegs-Fastnachtszug durch die Innenstadt auf die Beine, der über 200.000 Besucher anzog.

Heute zieht der große Frankfurter Fastnachtszug alljährlich am Fastnachtssonntag rund 500.000 Zuschauer in die Frankfurter Innenstadt.

Mit gut 6100 Teilnehmern aus rund 70 Vereinen und Verbänden, 51 Garden, 39 Kapellen und Spielmannszüge sowie über 40 Motiv-, Witz- und Komiteewagen ist er der größte Zug in Hessen.

        Das närrische            Kleeblatt